…wenn ich dich auch niemals sehe…
„Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau versteht ihre Kindertagesstättenarbeit als einen im Evangelium von Jesus Christus begründeten Dienst an Kindern, an Familien und an der Gesellschaft. Der eigenständige Bildungsauftrag der Kindertagesstätten, der die Erziehung (Bildung) des Kindes in der Familie ergänzt und unterstützt, wird entsprechend den jeweils geltenden staatlichen Ordnungen durchgeführt. Darüber hinaus nimmt die Evangelische Kirche ihr Recht auf selbstständige Zielsetzung und Durchführung der Erziehungs- und Bildungsaufgaben wahr. Als Teil des diakonischen Auftrages der Kirche auf Gemeindeebene trägt die Kindertagesstättenarbeit zur Verbesserung der Lebensmöglichkeiten von Kindern und Familien aus allen sozialen Schichten, Religionen und Nationalitäten bei. Die eigenständige Wahrnehmung der Erziehungs- und Bildungsaufgaben zeigt sich in den Zielvorstellungen und Organisationsformen der Einrichtung, in der Einstellung des pädagogischen Fachpersonals und in den religionspädagogischen Angeboten. Die religiöse Erziehung der Kinder berücksichtigt ihre jeweiligen Lebenssituationen. Sie ist integrierter Bestandteil einer ganzheitlichen Erziehung und setzt eine Atmosphäre des Vertrauens voraus, in der sich die Kinder ihren Fähigkeiten und Interessen entsprechend entwickeln können und zu gemeinsamen Handeln befähigt werden. Eine in diesem Sinne pädagogisch verantwortete Arbeit der Kirchengemeinde setzt die gedeihliche Zusammenarbeit zwischen Träger, Leiter/in, Erzieher/innen und Eltern voraus.“ (Quelle: Leitlinien für die Arbeit in den Evangelischen Kindertagesstätten im Bereich der EKHN, 16. Mai 2000)
Religiöse Erziehung bietet Hilfe und Bewältigung in den verschiedensten Lebenssituationen des Kindes.
Unsere angestrebten Ziele sind:
Gemeinschaft erleben, im Kindergarten – mit der Familie – in der Gemeinde, zum Beispiel bei Familiengottesdiensten.
Durch Erzählen von biblischen Geschichten soll die Freude am Glauben geweckt werden. Dabei sollen wesentliche Elemente christlicher Überlieferung, vor allem das Verhalten und die Verkündigung Jesu als Hilfe zum Verstehen und Handeln, eingebracht werden. Wir erzählen nichts, was im Erwachsenenleben zurückgenommen werden muss.
In einer Atmosphäre der Offenheit soll den Kindern ermöglicht werden, sich selbst anzunehmen, spontan und voller Interesse zu handeln, Fehler machen zu dürfen, Angst auszusprechen und abzubauen, selbständiger zu werden.
Das Aufeinander zugehen verschiedenster Nationalitäten und Religionen wird unterstützt und gefördert.
Im täglichen Miteinander werden Ehrfurcht vor dem Leben, Nächstenliebe, Toleranz und Achtung, sowie Friedens- und Konfliktfähigkeit gefördert.
Verschiedene Angebote für Kinder, die altersgerecht eingesetzt werden:
- Gespräche, die Kindern helfen, Erlebnisse zu verarbeiten
- Offen sein für die Fragen der Kinder
- Betrachten von Bilderbüchern, hören von biblischen Geschichten
- Benutzen des Kamischibai (Erzähltheater)
- Benutzen der Eglifiguren (biblische Erzählfiguren)
- Gebete zum Essen und im Tagesablauf
- Lieder, Spiele, fantasievolle und musische Elemente
- Feiern von Andachten in unserem Bewegungsraum
- Feiern von Familiengottesdiensten in der ev. Kirche
- Feiern von religiösen Festen und Vermittlung darüber, warum wir das Fest feiern
Die Verwirklichung der Ziele geschieht in einer Wechselbeziehung von Geben und Annehmen zwischen Erzieherinnen und Kindern. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen gehen davon aus, dass Erfahrungen im Zusammenleben stärker prägen als Worte. Liebe, Partnerschaft, einander annehmen, voneinander und miteinander lernen, versagen und wieder neu anfangen können, sind grundlegend für jede pädagogische Beziehung. Darüber hinaus wird die Vermittlung christlicher Inhalte weithin durch sie erst glaubwürdig.