Integration meint hier die gemeinsame Erziehung, Förderung und Bildung behinderter und nicht behinderter Kinder in ihrer entsprechenden Altersgruppe und Umgebung. Das christliche Menschenbild spielt bei der Integrationsdefinition eine wesentliche Rolle, denn es heißt: „Vor Gott sind alle Menschen gleich.“ Christen in unserer Kirchengemeinde sollen solidarisch zusammenleben können, in der jeder eine von Gott geschaffene und geliebte Persönlichkeit ist. Christliche Gemeinden sollten ein Modell des Zusammenlebens von Menschen mit und ohne Behinderung sein. Kinder mit Behinderung sollen Gelegenheit bekommen, in ihrem Umfeld aufzuwachsen, um sie vor Isolation zu bewahren. Integration ist wichtig, um der fortschreitenden Auflösung von sozialen Gemeinschaften und des damit verbundenen Kulturverlustes entgegen zu wirken. Unser Kindergarten bietet beiden – Kindern mit und ohne Behinderung – die Möglichkeit des gemeinschaftlichen Erlebens im Alltag.

Kinder, die körperlich, geistig oder seelisch behindert oder von Behinderung bedroht sind, dürfen in den Kindergarten aufgenommen werden, wenn ihren besonderen Bedürfnissen Rechnung getragen (berücksichtigt werden können) werden kann und die notwendigen Rahmenbedingungen (Gruppenzusammensetzung, Personal, Räumlichkeiten) vorhanden sind.
Auch Kinder mit Behinderung möchten, dass ihnen etwas zugetraut wird, dass sie die Chance bekommen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und unter Beweis stellen zu können. Wie anders sollte dies möglich sein als durch Integration.
Als wir 1996 mit der Integration begonnen haben, waren für uns viele Fragen offen, die wir nur mit verschiedenen Institutionen, wie zum Beispiel dem Landeswohlfahrtverband, dem Jugendamt und mehreren Beratungsstellen klären konnten. Ein wichtiger Aspekt der Integration ist für uns, die Kinder mit Behinderung so zu unterstützen und zu fördern, dass sie selbstständig im Kindergartenalltag agieren können und soziale Kontakte aufbauen können.
Was bedeutet die integrative Arbeit für uns als Erzieherinnen? Nach anfänglicher Unsicherheit haben wir viele positive Erfahrungswerte gesammelt. Die intensive Zusammenarbeit mit Eltern und Therapeuten unterstützt uns dabei sehr. Integrative Arbeit bedeutet Auseinandersetzung mit dem Thema im Team. Die gesamte Einrichtung muss den Integrationsgedanken tragen. Ständige Informationen aus den integrativen Gruppen und Austausch im Team sind sehr wichtig. Viele Gespräche in der Kindergruppe mit Informationen über die Besonderheiten sind Voraussetzung für ein gutes Miteinander.