Wir werden immer größer…
In unserem Kindergarten leben Kinder im Alter ab 2 Jahren bis zur Einschulung mit 6 Jahren, in Ausnahmen auch bis 7 Jahren.
Die Kinder spielen und lernen in altersgemischten Gruppen zusammen. Wir arbeiten teiloffen, dies bedeutet: Die Kinder haben ihre Stammgruppen und gleichzeitig auch Gelegenheit die Funktionsräume des gesamten Kindergartens während der Freispielzeit zu nutzen.
Zwei Gruppenräume sind geeignet für jüngere Kinder (2 – ca. 4 Jahren), zwei Gruppenräume sind für die älteren Kinder.
Sie haben die Möglichkeit, außerhalb der Familie in Gemeinschaft mit gleichaltrigen oder aber jüngeren und älteren Kindern Erfahrungen zu sammeln. Da Kinder ein starkes Interesse an unterschiedlichen Spielkameraden haben, achten wir bei der Aufnahme von neuen Kindern auf ein ausgewogenes Verhältnis von Alter und Geschlecht in den einzelnen Stammgruppen.
Der Vorteil des Zusammenlebens in einer altersgemischten Gemeinschaft besteht darin, dass Kinder viel voneinander lernen, sich untereinander helfen und so ihr Sozialverhalten in vielen Situationen selbst üben können.
Hilfe von Kindern zu erfahren ist eine andere Hilfe, als die von Erwachsenen.
- Wenn du so wild bist, kannst du nicht mitspielen!
- Hilfst du mir mal?
- Weißt du wie das geht?
Das Kind beginnt sich vom Erwachsenen zu lösen, es wird mutiger und traut sich mehr Aktivität zu. Wir unterstützen diesen Entwicklungsprozess, indem wir den Kindern dazu Raum und Zeit lassen. Das Lernen und die Bildung von Kindern ist ein sozialer Prozess, an dem Kinder und Erwachsene beteiligt sind. Wir vermitteln Werte und setzen Grenzen.
Kinder haben ein Recht darauf Fehler zu machen und aus ihren Fehlern zu lernen.
Wir Erzieherinnen verstehen uns als Lehrende und Lernende zugleich. So verlangt zum Beispiel eine gemeinsame Gesprächsrunde mit Kindern und Erzieherinnen verbindliche Regeln, die unentbehrlich im sozialen Miteinander sind. Dazu gehört zum Beispiel: Zuhören, nicht dazwischenreden, Rücksicht nehmen und abwarten zu erfahren.
Die Kinder werden ermutigt, für sie wichtige Gesprächsthemen und Gefühle zum Ausdruck zu bringen, auf welche der Erwachsene sich einlässt, ohne die Kinder in eine bestimmte Richtung zu drängen.
Auch Konfliktlösungen unter Kindern gehören zum Alltag des Gruppengeschehens. Wir regen sie dazu an, für ihre Konflikte eigene Lösungsmöglichkeiten zu suchen.
Die Erzieherin fordert die Kinder auf, eine Lösung für ihre Probleme zu finden. Dies bedeutet: Die Kinder müssen miteinander reden, sich selbst überprüfen, sich fragen, was könnte man tun, was könnte man verändern?
Der Kindergartenalltag zeigt, dass Kinder fähig sind, eigene Lösungen zu finden; oft erstaunen sie uns Erwachsene durch ihre Einfachheit und Echtheit.
Es ist uns wichtig, die Kinder in ihrer Kreativität und Einzigartigkeit wahrzunehmen. Bilder und Arbeiten der Kinder werden nicht nach den Schönheitsprinzipien der Erwachsenen nachkorrigiert.
Um gezielt pädagogisch wirken zu können, beobachten wir gruppendynamische Prozesse, sowie das einzelne Kind in der Gruppe. In gemeinsamen Teambesprechungen tauschen wir unsere Eindrücke miteinander aus, überprüfen unser Handeln und stellen unser pädagogisches Wirken auf Situationen ein.
Im Kindergarten haben die Kinder viele Möglichkeiten den Tag individuell und in Kleingruppen zu gestalten. Trotz, beziehungsweise gerade wegen dieses großen Freiraumes brauchen sie zum Zusammenleben Regeln und Absprachen. Dabei ist es wichtig, dass Regeln durchschaubar, nachvollziehbar und teilweise veränderbar sind. Die Kinder unseres Kindergartens wissen genau, welche Regeln auf keinen Fall übertreten werden dürfen.
Dazu zählt zum Beispiel, nicht über den Zaun zu steigen! Daneben gibt es auch Regeln, die flexibel gehandhabt werden können: So kann zum Beispiel die Anzahl der Kinder, die alleine im Bewegungsraum spielen, variieren. Beim Absprechen und Erstellen der Regeln werden die Kinder miteinbezogen. Regeln geben Sicherheit, Klarheit, Hilfestellung bei der Bewältigung von Alltagssituationen, und sie sind veränderbar.