Den Kindergarten sehen wir als eine familienergänzende Einrichtung. Die Strukturen in den Familien haben sich in den letzten Jahren sehr verändert. Früher war die Großfamilie noch sehr verbreitet. Eltern, Kinder und Großeltern lebten zusammen im selben Haus oder in der Nachbarschaft. Heute sind die meisten Familien für sich. Es gibt zwar noch viele, die Großeltern am Ort haben, jedoch sind Oma und Opa häufig selbst noch berufstätig und sind nicht mehr so im familiären Alltag integriert. Oder aber Familien, ziehen nach Groß-Rohrheim und haben dementsprechend hier keine Verwandtschaft. Immer mehr Eltern sind beide voll berufstätig.

Die Zahl der Kinder, die bei einem alleinerziehenden Elternteil aufwachsen, steigt, ebenso die Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund.

Die Lebens- und Umweltbedingungen der Kinder verändern sich ständig. Der Bewegungsraum der Erwachsenen hat sich erweitert, der der Kinder ist kleiner und gefährlicher geworden, z.B. durch den Straßenverkehr oder dadurch, dass die Spielmöglichkeiten in der Wohnumgebung eingeschränkt sind. Viele Wege werden mit dem Auto zurückgelegt, auch sind Kinder und Eltern viel mehr verplant als früher. Kinder sind in ihren Kontakten oft auf Erwachsene angewiesen. Ihre Freizeit verbringen sie oft in Vereinen.

Viele Erfahrungen der Kinder sind Erfahrungen aus zweiter Hand. Sie erhalten diese vorwiegend über diverse Medien. Früher hatten Kinder mehr Möglichkeiten, mit allen Sinnen Erfahrungen zu machen. Heute ist sehr viel vorgegeben, auch manches, was die Kinder überfordert. Kinder brauchen Zeit, Zuwendung und Erlebnisse durch eigenes Tun, damit sie eigene Erfahrungen machen können.

Sie brauchen eine anregungsreiche Umwelt und Impulse für ihre Fantasie. Sie brauchen Geborgenheit und Sicherheit für ihre Gefühle. Kinder brauchen einen Erfahrungsraum, der über die Familie hinausgeht, in dem die Bedürfnisse erkannt, aufgegriffen und für deren Entwicklung genutzt werden können.

Mit der vorliegenden Konzeption unseres Kindergartens möchten wir einen Einblick in die Vielfalt unserer Arbeit geben.

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